Flora der Dolomiten
Reichtum, Vielfalt und Seltenheit im UNESCO-Weltkulturerbe
Die Erforschung der verschiedenen Meereshöhen in den Dolomiten bietet eine äußerst artenreiche Blumenwelt: Wiesenblumen, wie z.B. Glockenblumen, Distel und Löwenzahn oder Pflanzen sibirischer Herkunft wie das berühmte Edelweiß.
Die Aspektzweiheit der Dolomiten-Flora liegt in der hohen Anzahl an Pflanzenarten und in der Einzigartigkeit einiger Arten. Die Dolomiten beherbergen mehr als 2000 verschiedene Pflanzenarten und das allein in den 9 Gebieten, die von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurden. Gerade diese große Vielfalt an Pflanzen hat zur Entstehung einiger Naturparks beigetragen.
Unter den vielen endemischen Arten die in den Dolomiten wachsen, gehören beispielsweise die im August blühende Dolomiten-Glockenblume welche in den Felsen, dank der feuchten Luftströme über 1000-1200 Metern wächst; die Südtiroler-Primel die zwischen den Dolomiten-Felsen, in feuchten und beschatteten Orten zwischen 900 und 2600m, gedeiht; Facchinis Steinbrech, welcher in felsigen Gebieten mit längerer Schneedecke zwischen 2400 und 3300 m blüht; das Drachenmaul (Horminum pyrenaicum), welcher in trockenen Wiesen und Weiden auf kalkhaltigem Boden wächst; die Dolomiten-Hauswurz, die nur in den Dolomiti d'Ampezzo zwischen 1500 und 2500 m heranwachst; die gemeine Schafgarbe (achillea millefolium), die Acker-Witwenblume, und eine Vielzahl anderer Arten.
Andere seltene oder geschützte Arten sind: der Huter-Sandkraut (Arenaria huteri) die in Kalksteinhöhlen zwischen 700 und 2000 m wächst; die unglaublich schöne Schopfteufelskralle (Physoplexis comosa), welche auf einer Höhe zwischen 300 und 220 Meter über dem Meerspiegel in den unwahrscheinlichsten Kalk-oder Dolomitfelsen wächst. Wir möchten daraufhin weisen, dass die Physoplexis die einzige Gattung ist, die aus der Tertiären Phase, d.h. auf die voreiszeitlichen Zeit zurückgeht. Weitere Arten sind: der Bergmohn, mit seinen deutlich sichtbaren goldenen Blütenblätter, wächst vor allem auf den Geröllhalden, Moränen und Schutt zwischen 1800 und 3000 m; der Dolomiten-Fingerkraut ist mit seinem silbernen Aussehen von 1200 bis 3000 sichtbar; Facchinis Steinbrech, eine sehr winzige Pflanze, beobachtet man in den Fels-und Granitspalten zwischen 1900 und 3100 Metern; bewundernswert sind auch der dichte und weiße Felsüberzug bestehend aus dem blaugrünen Steinbrech, die immergrüne Segge und viele andere.
Die Wälder der niederen Erhebungen sind überwiegend aus Laub zusammengesetzt und vermischen sich dann mit Koniferen und Buchen, bis sie schlussendlich im Nadelwald übergehen, wo die weit verbreiteten wachsenden Fichten, Lärchen und Kiefern das Bild bestimmen. Die nächste Stufe wird von Zirbelkiefern und Latschenkiefern dominiert. Die Kiefer spielen eine wichtige Rolle bei der Stabilisierung von steilen Hängen und Geröllschichten dank des verschachtelten Wurzelsystem, welcher bis zu zehn Meter tief werden kann. Zuletzt, am höchsten gelegen finden wir die Zwergweiden.
Aufgrund der morphologischen und der mikroklimatischen Vielfalt der Berge und auch wegen der besonderen Zusammensetzung des Bodens, präsentieren das ladinische Gebiet sowie auch die Dolomiten eine erstaunliche Vielfalt an Pflanzen. Vom Tal, zu den Wiesen und Wälder, hinauf zu den Hängen der Berge und den Weideflächen, welche von Geröll, Risse, Hohlräume und Schneefelder gefolgt werden, schaffen eine Landschaft, die sich von Jahreszeit zu Jahreszeit und von Meereshöhe zu Meereshöhe ständig ändert.
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