Naturpark Puez-Geisler
Ein offenen Buch der Erdgeschichte im Unesco Weltnaturerbe
Der Naturpark Puez-Geisler wurde 1999 erweitert und umfasst nunmehr eine Fläche von rund 10.196 ha, die auf die Gemeinden Abtei, Corvara, Villnöß, St. Martin in Thurn, St. Ulrich, St. Christina in Gröden und Wolkenstein in Gröden verteilt ist. Die Schutzzone wird im Norden vom Würzjoch begrenzt, im Süden vom Grödner Joch. Im Osten reicht das Gebiet des Naturparks zum Gadertal (Kampill, Untermoj), im Westen bis zum Villnösser und Grödner Tal. Der Naturpark Puez-Geisler kann als "Dolomitenbauhütte" bezeichnet werden. Geologen finden darin nämlich sämtliche für die Dolomiten typischen Gesteinsarten, Ablagerungsschichten und Verwitterungsformen.
Die Südtiroler Dolomiten haben die Phase der Entstehung von 50 bis 60 Millionen Jahren "relativ heil" überstanden. Gerade hier wird der Naturpark Puez-Geisler zum "offenen Buch der Erdgeschichte".
Lebensräume
Waldgürtel und Zwergstrauchheiden
Der Waldgürtel ist auf die Randbereiche des Naturparks beschränkt. Hervorzuheben sind die Fichtenbestände im Putiawald und die Lärchenwälder nahe des Halsl. Einen eher schütteren Hochwald - bestehend aus Fichten, Lärchen und Zirben - beherbergt das Langental. Im Gebiet um den Peitlerkofel, vor allem am Würzjoch und im Rodelwald, fallen kräftige Zirbenbestände auf, die eine für Südtirol einzigartige Verjüngung aufweisen und sich im Talschluss von Villnöß bis zu den Schotterfeldern der Geislergruppe vorwagen. An den Hochwald anschließend bis in die nivale Höhenstufe folgt die Legföhren-Krummholzzone mit ihrer reichen Begleitflora. Im Unterwuchs gedeihen der Seidelbast, das Steinröschen, die Schneeheide, die Alpenrose und allerlei Beerensträucher.
Die Sträucher an den sonnigen Wänden der Zanser Alm bieten für Rehe auch im Winter genügend Nahrung. Das Gamswild hält sich meist in den mit Grasheiden durchsetzten Latschenfeldern im Langental auf. Übers Würzjoch wechselt das Rotwild aus dem Peitlergebiet ins Lüsental. Auch der Uhu wurde im Langental öfters gesehen.
Bergwiesen und Almen
Im Frühling wachsen auf der Zanser Alm die Pelzanemonen und Soldanellen, Mehlprimeln und Krokusse. Im Sommer überwiegen das Blau und Rot der Lippen- und Rachenblütler. Der Blaue Eisenhut, das Schwarze Kohlröschen und der Punktierte Enzian beleben die Bergmähder. Besonders reich an Blumen sind die Lärchenwiesen im obersten Kampiller Tal und die Böden des Langentales. Zu den Kostbarkeiten zählen die Zwergalpenrose und der Frauenschuh, neben dem Türkenbund und der Gras- und Feuerlilie. Auf diesen Bergwiesen fallen farbenprächtige Falter auf und es nisten Hausrotschwanz, Steinschmätzer und Schneefink.
Matten, Schutthalden und Dolomitfelsen
Um den Peitlerkofel sind Polsterseggenrasen zu finden, auf trockenen Hängen auch Blaugrashalden. In den windgeschützten steileren Lagen gedeihen Edelweiß, Pyrenäendrachenmaul und Kopfiges Läusekraut, nordseitig die Schuttgesellschaften der Pestwurzhalden und des Räthischen Mohns. Auf den Matten südlich des Peitlerkofels blühen Glockenblumen, Alpenastern und Alpengrasnelken. In den Seggenhorsten der Felsbänder behaupten sich noch kleinste Arten von Steinbrech, Enzianen, Edelweiß und Primeln.
Die Kolkraben und die geselligen Alpendohlen bauen in den Klüften der Dolomitenfelsen ihre Nester. An den Felsen um die Wasserscharte, in der Geislergruppe oder hoch in den Lüften über dem Langental sieht man Steinadler ziehen.
Quelle: www.provinz.bz.it
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