Fauna der Dolomiten
Die Tiere, die die vielfältige Landschaft der Dolomiten bewohnen
Voraussetzung für eine reiche Fauna ist eine große Vielfalt an Landschaften, die in abgelegenen und gebirgigen Gebieten nur schwer erreichbar sind. Die Dolomiten haben im Hinblick auf dem Landschaftsschutz und der Landschaftsvielfalt nur wenige Konkurrenten in den Alpen. Gemischte Wälder, ausgedehnte Hochebenen, Trockenrasen, Wiesen, steile Geröllhänge, steile Klippen, kristallklaren Bächen, Höhen-Seen, Feuchtgebiete und Schutzgebiete kommen in jedem Tal vor.
Die extremen Bedingungen haben die Tiere nicht daran gehindert sich an die Vegetationsstreifen des Bergwaldes stromaufwärts zum kargen und felsigen Bereich über 3000 Meter anzupassen.
In den Bergwäldern hat eine große Konzentration an Rotwild den idealen Lebensraum gefunden, da vor allem in den gemischten Nadelwäldern Lichtungen und Wiesen vorkommen. Die beeindruckendsten Bewohner der Dolomiten-Wälder sind die Hirsche, von denen man während der Brunftzeit im Herbst das mächtige Brüllen oder den charakteristischen Klang der aneinanderstoßenden Hörner während der Kämpfe hören kann.
Den Wäldern gemeinsam ist das Eichhörnchen, das flink in den Bäumen klettert und, das sich wie viele andere Bewohner des Waldes während des Winters in den Ruhezustand zurück zieht. Ein anderes Tier, sehr einfach zu erkennen, ist der Hase; einer der seltensten Tiere der Dolomiten ist das Hermelin; obwohl dieses Tier ein Tagjäger ist, erkennt man ihn nur schwer, da es sich gerne im hohen Gras und zwischen den Steinen versteckt. In den kühlen, bewaldeten und in feuchten Umgebungen auf niedriger Höhe ist es einfach Amphibien wie Erdkröten, Bergfrösche, Feuersalamander und Bergmolche zu sichten. Auf der anderen Seite sonnen sich in den heißeren Gebieten Reptilien, wie die Mauereidechse, die Hornviper oder die Kreuzotter.
Mit dem Einbruch der Abenddämmerung erscheinen viele nachtaktive Tiere, wie der Rotfuchs, der Stachelschwein, der Dachs, der Wiesel und der Marder. Die Wälder sind reich an Unterholz und sind somit der ideale Lebensraum für das Auerhuhn und das Haselhuhn, die beide sehr schwer zu erkennen sind.
An der oberen Grenze der Wälder angekommen, verlässt das weniger dichte Unterholz und die Bäume den Boden zugunsten der Sträucher. Dies ist die Heimat des Birkhuhns. Dieser unterscheidet sich vom Auerhahn, durch seine geringe Größe und den leierförmigen Schwanz.
Am Rande des Waldes angekommen, setzen sich grüne Weiden und felsigen Gebiete fort. Hier finden wir den Hasen, welcher im Winter, mit seinen weißen Wintermantel, seine Nahrung durch das Graben von riesigen Löchern in den Schnee sucht. Der wohl bekannteste Bewohner der Bergwiesen ist das Murmeltier, la muntagnola auf ladinisch. Dieses Nagetier kommt sehr häufig in den Dolomiten vor, und seine Einzigartigkeit liegt in der Emission eines schrillen Pfiffes, welcher die Murmeltiere im Falle von Gefahr aufmerksam werden lässt und das sofortige Verschwinden der gesamten Gruppe in ihren Höhlen verursacht.
Das Hochland und die felsigen Hängen sind ein idealer Lebensraum für drei andere Säugetieren: Gämsen, Steinböcke und Mufflons, die gelernt haben, wie nur wenige Tiere auf dieser Welt, in steilen Umgebungen zurecht zu kommen. Während es üblich ist, Gruppen von Gämsen in allen Bereichen der Dolomiten vor Ort zu sichten, sind die Bergziegen viel seltener, die gegenwärtig vor allem in den friaulischen Dolomiten und in Ampezzo zu sehen sind. In einigen Gebieten der südlichen Dolomiten ist es möglich, die Mufflons zu bewundern.
Die Vogelwelt der Dolomiten wird vom goldenen Adler repräsentiert, der Hauptfeind der Murmeltiere. Vertreten sind auch der Alpenschneehuhn, der Geier, der Specht, die Bergschwalbe, der Uhu, der Steinkauz, der Rauhfußkauz, der Buchfink, der Alpenrabe, der Steinschmätzer und Dutzende von anderen Arten von Brutvögeln.
In den Gewässern der Bäche und Bergseen können Sie viele Arten von Fischen bewundern, unter denen am häufigsten Forellen und Karpfen zu finden sind.
Vor kurzem haben drei große Säugetiere ihren Weg zurück in den Dolomiten gefunden: der Braunbär, der Luchs und der Europäischen Goldschakal, deren Bevölkerung aus den östlichen Alpen verschwunden ist. Diese Tiere werden immer wieder im Tal von Ampezzo gesehen, obwohl ihre Anwesenheit im Gebiet noch nicht von Dauer ist.
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